Norbert Dünkel: Kita-Finanzierung muss auf stabile Beine gestellt werden

Gespräch mit dem BRK-Kreisverband – Landtagsabgeordneter will Thema in München auf die Agenda setzen

29.10.2025 | Lauf / Nürnberger Land
(v. l. n. r.): BRK-Bezirksgeschäftsführer Alexander Eberl, MdL Norbert Dünkel, Brigitte Fleischmann (Bereichsleitung Kindertagesstätten), Carolin Müller (stv. Bereichsleitung) und Kreisgeschäftsführer Markus Deyhle. Foto: D. Fritsch
(v. l. n. r.): BRK-Bezirksgeschäftsführer Alexander Eberl, MdL Norbert Dünkel, Brigitte Fleischmann (Bereichsleitung Kindertagesstätten), Carolin Müller (stv. Bereichsleitung) und Kreisgeschäftsführer Markus Deyhle. Foto: D. Fritsch

Der Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel (CSU) hat sich mit Vertretern des BRK-Kreisverbands Nürnberger Land, darunter Geschäftsführer Markus Deyhle, zu einem Austausch über die aktuelle Situation der Kindertagesstätten im Landkreis getroffen. Im Mittelpunkt standen die finanziellen Herausforderungen, mit denen die Träger derzeit konfrontiert sind. Dünkel betonte dabei, dass es ihm darum gehe, „Anregungen aus der Praxis aufzunehmen und gegenüber den betreffenden Gemeinden sowie in München konstruktiv weiterzugeben“.

Im Gespräch wurde deutlich, dass viele Träger zunehmend unter steigenden Betriebskosten leiden. Vor allem Personal-, Energie- und Verwaltungsausgaben entwickeln sich dynamisch. „Ich weiß aus meiner früheren Tätigkeit als Geschäftsführer der Lebenshilfe, was es bedeutet, eine Einrichtung zu führen und gleichzeitig den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Deshalb ist mir der direkte Austausch mit den Trägern besonders wichtig“, erklärte Dünkel.

Wo drückt der Schuh bei den Trägern?

Auch Markus Deyhle, Geschäftsführer des BRK-Kreisverbands Nürnberger Land, machte deutlich, dass die Belastungsgrenze vieler Einrichtungen erreicht ist: „Die aktuelle Finanzierung reicht schlicht nicht mehr aus, um den Betrieb unserer Kitas dauerhaft zu sichern. Wir brauchen Planungssicherheit und eine verlässliche Anpassung der Fördersätze, damit Qualität und Stabilität in der Kinderbetreuung erhalten bleiben. Diese Anpassung muss bereits im kommenden Jahr bei den Trägern ankommen – 2027 könnte zu spät sein.“

Bayern hat erste Anpassungen eingeleitet

Dünkel verwies in diesem Zusammenhang auf die Beschlüsse des Bayerischen Kabinetts vom Juli 2025, die wichtige Weichenstellungen zur Verbesserung der Kita-Finanzierung enthalten. So sollen künftig rund 15.000 zusätzliche Teamkräfte in Bayerns Kindertagesstätten gefördert und die Förderstrukturen im Bayerischen Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (BayKiBiG) entbürokratisiert und digitalisiert werden. Außerdem ist vorgesehen, den Basiswert für Betriebskosten neu zu berechnen, um die tatsächlichen Ausgaben der Einrichtungen besser abzubilden. Durch die Umstrukturierung bestehender Familienleistungen sollen zusätzliche Mittel für die frühkindliche Bildung freiwerden.

„Das sind wichtige Schritte, die zeigen, dass die Staatsregierung die Sorgen der Träger ernst nimmt“, so Dünkel. „Entscheidend wird aber sein, dass die Reform auch in der Praxis spürbare Entlastung bringt. Genau dafür werde ich mich einsetzen.“

Spitzengespräch im Landtag geplant

Der Abgeordnete kündigte an, die Anregungen aus dem Gespräch mit dem BRK-Kreisverband in die politische Diskussion in München einzubringen. Auf seine Initiative hin soll es im Landtag ein Spitzengespräch mit den zuständigen Ministerien, Kommunalvertretern und Verbänden geben. Ziel sei es, gemeinsam sicherzustellen, dass die beschlossenen Maßnahmen passgenau wirken und die Finanzierung der Kitas langfristig tragfähig bleibt.

„Es geht nicht um Schuldzuweisungen, sondern um Verantwortung“, betonte Dünkel abschließend. „Investitionen in die Kinderbetreuung sind Investitionen in unsere Zukunft. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass jedes Kind in Bayern die bestmöglichen Chancen erhält.“