Bei einem Unternehmensbesuch der mamalila GmbH informierte sich der Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel (CSU) über die aktuelle Lage kleiner und mittelständischer Unternehmen im Nürnberger Land. Im Austausch mit Vicki Marx, Gründerin von mamalila und Vorsitzende des IHK-Gremiums Altdorf, wurden zentrale Herausforderungen deutlich: Bürokratieabbau, der akute Fachkräftemangel, flexible Beschäftigungsmodelle und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zählen zu den Themen, die den Mittelstand derzeit besonders beschäftigen.
Norbert Dünkel machte klar, dass der Mittelstand – als Rückgrat der bayerischen Wirtschaft – zunehmend unter Druck steht. Gestiegene Energiepreise, starre gesetzliche Vorgaben und eine überbordende Bürokratie erschweren vielen Betrieben das wirtschaftliche Handeln. „Unsere Unternehmen stehen zunehmend unter Druck: hohe Energiepreise, ein wachsender Fachkräftemangel und eine regelrechte Bürokratiewelle gefährden die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands. Wir dürfen Wirtschaft nicht länger als Selbstverständlichkeit behandeln – wir müssen sie stärken“, betonte Dünkel.Vor Ort bei einem Vorzeigeunternehmen
Die mamalila GmbH ist ein Paradebeispiel für ein modernes, familienfreundliches Unternehmen. Das in Altdorf ansässige Unternehmen entwickelt nachhaltige und multifunktionale Outdoor- und Tragejacken für Eltern. Besonders bemerkenswert ist die Unternehmenskultur: Viele der Beschäftigten sind Mütter, die in flexiblen Arbeitszeitmodellen tätig sind. Für Norbert Dünkel steht fest, dass Unternehmen wie mamalila politischen Rückhalt verdienen – vor allem dann, wenn es darum geht, bürokratische Hürden abzubauen und mehr Flexibilität in der Arbeitswelt zu ermöglichen. „Gerade Gründerinnen wie Frau Marx brauchen den Rückhalt der Politik. Wir müssen flexiblere Arbeitszeitmodelle zulassen, digitale Verwaltungsprozesse stärken und endlich für stabile Rahmenbedingungen sorgen“, erklärte der Abgeordnete.
Mittelstand im Nürnberger Land: Innovativ, aber belastet
Auch Vicki Marx schilderte die Herausforderungen aus Sicht der Praxis. Sie kritisierte vor allem die mangelnde Flexibilität im bestehenden Minijob-System. Viele ihrer Mitarbeiterinnen würden gerne mehr arbeiten, stoßen jedoch schnell an gesetzliche Grenzen, die eine Ausweitung der Arbeitszeit unattraktiv machen. Die derzeitigen Regeln verhindern für viele Teilzeitkräfte einen echten finanziellen Mehrwert. Zudem beklagte Marx den enormen bürokratischen Aufwand bei der Beantragung von Fördermitteln, etwa im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen. Gerade kleine Betriebe seien überfordert mit den langen Formularen und komplizierten Verfahren, die oftmals mehr Zeit kosten als Nutzen bringen.
Bayern handelt – der Bund muss nachziehen
Norbert Dünkel stimmte der Kritik zu und verwies auf die Bemühungen der Bayerischen Staatsregierung, die Entlastung der Wirtschaft voranzutreiben. Bayern habe mit dem sogenannten Entfesselungspaket erste wichtige Schritte eingeleitet, um Unternehmen durch den Abbau unnötiger Vorschriften zu entlasten. Dennoch betonte der Abgeordnete, dass es ein solches Maßnahmenpaket auch dringend auf Bundesebene brauche. „Ich weiß, viele können das Wort Bürokratieabbau schon nicht mehr hören, weil sie den Eindruck haben, es ändert sich ohnehin nichts. Aber in Bayern handeln wir bereits – etwa durch digitalisierte Genehmigungsverfahren und vereinfachte Berichtspflichten. Das reicht jedoch nicht. Der Bund muss nachziehen. Die erste Priorität muss die Entlastung unserer Unternehmen sein.“
Wirtschaft sichern heißt Zukunft gestalten