Bayern bekennt sich zur Elektrifizierung der Bahnstrecke rechts der Pegnitz

MdL Norbert Dünkel: „Die Franken-Sachsen-Magistrale muss endlich elektrifiziert werden!“ – Sondierungspapier im Bund gibt Hoffnung

12.03.2025 | München / Nürnberger Land
Am Ausbau der Franken-Sachsen-Magistrale – hier der Bahnhof Hersbruck r. d. Pegnitz – hängen die Verbindungen nach Leipzig und Prag sowie der S-Bahn-Ausbau ins Schnaittach- und obere Pegnitztal. Künftig könnten hier Akku-Züge das Bild prägen.
Am Ausbau der Franken-Sachsen-Magistrale – hier der Bahnhof Hersbruck r. d. Pegnitz – hängen die Verbindungen nach Leipzig und Prag sowie der S-Bahn-Ausbau ins Schnaittach- und obere Pegnitztal. Künftig könnten hier Akku-Züge das Bild prägen.

Die Bayerische Staatsregierung hat im vergangenen Jahr mit der Fortschreibung der Bayerischen Elektromobilitätsstrategie Schiene (BESS) ein klares Bekenntnis zur Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale abgegeben. Ein weiterer wichtiger Schritt wurde nun durch das Bayerische Verkehrsministerium gemacht: Es soll ein einheitliches Neufahrzeug für die Bahnstrecken in Nordostbayern entwickelt werden. Geplant ist ein reines Akku-Fahrzeug, das über die Oberleitung nachgeladen werden kann. 

Aktuell verkehren noch rund die Hälfte der Linien im Schienenpersonennahverkehr in Bayern mit Dieselantrieb. Um diesen Zustand zu verändern, sollen in den kommenden Jahren zahlreiche Strecken elektrifiziert werden – darunter auch der Streckenabschnitt von Nürnberg über Marktredwitz in Richtung Tschechische Republik, der eine zentrale Verkehrsader im Nürnberger Land darstellt.

Hoffnungsschimmer aus Berlin

Obwohl dieses Vorhaben derzeit noch auf Eis liegt – eine Studie der Bundesregierung aus dem Jahr 2022 kam zu dem Ergebnis, dass die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale wirtschaftlich nicht tragfähig sei – zeigt sich die sich neu bildende Bundesregierung offenbar gewillt, das Thema noch einmal zu prüfen. Das Sondierungspapier zwischen Union und SPD fordert zumindest, die Verkehrsinfrastruktur zwischen Deutschland und unseren östlichen Nachbarn, Polen und der Tschechischen Republik, zügig auszubauen.

Der Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel, Mitglied im Ausschuss für Kommunale Angelegenheiten, äußert sich dazu: „Die Elektrifizierung aller Bahnstrecken im Nürnberger Land ist von zentraler Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit unserer Region. Das Sondierungspapier stimmt mich in dieser Hinsicht zuversichtlich. Als CSU werden wir dieses Thema klar in Berlin vertreten und uns mit voller Kraft für eine schnelle Umsetzung einsetzen.“

Akku-Züge für das Nürnberger Land?

Während die Entscheidung zur Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale weiterhin in der Hand des Bundes liegt, hat der Freistaat bereits konkrete Schritte unternommen. So wurde mit den Planungen für die neue Generation von Zügen begonnen. Ein Gutachten zur Beendigung des Dieselbetriebs in Nordostbayern hat gezeigt, dass die Fortschritte in der Batterietechnik den Einsatz von Akku-Zügen mit größerer Reichweite ermöglichen. Daher plant das Verkehrsministerium, in den frühen 2030er-Jahren eine neue Neigetechnik-Flotte auf den Strecken in Nordostbayern einzuführen, die die derzeit noch im Einsatz befindlichen Diesel-Neigetechnik-Züge ablösen soll. Der Freistaat wird noch in diesem Jahr die DB InfraGO AG mit den Planungen für den Akku-Betrieb in Nordostbayern beauftragen, einschließlich der notwendigen Maßnahmen im Neigetechnik-Netz.

Norbert Dünkel ergänzt: „Der rasche Fortschritt in der Batterietechnik kommt auch dem Bahnverkehr zugute. Die Einführung von Akku-Zügen ist ein wichtiger Schritt, um ein verlässliches und dauerhaft sicheres Fahrplanangebot in ganz Nordostbayern zu etablieren. Es ist jedoch klar, dass diese neuen Fahrzeuge Strom zum Laden der Akkus benötigen. Die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale bleibt daher eine entscheidende Voraussetzung, damit diese Züge wirtschaftlich betrieben werden können. Der Freistaat geht somit einen weiteren Schritt in Richtung Elektrifizierung unserer Bahnstrecken.“