Norbert Dünkel im Austausch mit dem Kreisjugendring

Wie kann die Jugendarbeit gestärkt werden?

22.08.2024 | Nürnberger Land
MdL Norbert Dünkel (2.v.r.) traf sich mit dem Vorsitzenden des KJR, Maurizio Schneider, dessen Stellvertreter Jochen Tetzlaff (r.) und Jugendringgeschäftsführerin Bruni Schmidt (l.) zum Gespräch über jugendpolitische Themen.
MdL Norbert Dünkel (2.v.r.) traf sich mit dem Vorsitzenden des KJR, Maurizio Schneider, dessen Stellvertreter Jochen Tetzlaff (r.) und Jugendringgeschäftsführerin Bruni Schmidt (l.) zum Gespräch über jugendpolitische Themen.

Jugendarbeit umfasst ein breites und vielfältiges Spektrum von Bildungs- und Freizeitangeboten und soll junge Menschen in ihrer Entwicklung fördern. Es ist eine immer wichtiger werdende Ergänzung zur Betreuung an Schulen und dem Elternhaus. Dem Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel (CSU) ist die Förderung der Jugendarbeit daher ein besonderes Anliegen. Kürzlich traf sich der Abgeordnete mit Vertretern des Kreisjugendrings (KJR) Nürnberger Land, der aktuell 33 Jugendverbände und Jugendgemeinschaften mit rund 220 örtlichen Gruppierungen vertritt, zum Austausch. Neben Fragen zu aktuellen Projekten und der Demokratieförderung stand auch die Finanzierung des KJR im Mittelpunkt des Gesprächs.

Einleitend erklärte Maurizio Schneider, der Vorsitzende des KJR, zusammen mit seinem Stellvertreter Jochen Tetzlaff und Geschäftsführerin Bruni Schmidt dem Abgeordneten die Entwicklung des Jugendrings in den vergangenen Monaten: Im Fokus stand vor allem die Europawahl. Zum ersten Mal konnten bereits 16-Jährige ihre Stimme abgegeben. Der Jugendring veranstaltete daher in den verschiedenen Jugendzentren des Landkreises eine Vielzahl von Informationsveranstaltungen im Rahmen der Kampagne „Hallo Europawahl“. Hierzu gehörte auch eine Reise nach Brüssel während der Osterferien. 

Demokratieförderung als Ziel 

Gerade die Europawahl hat jedoch auch gezeigt, dass antidemokratische Einstellungen bei Jugendlichen immer stärker zunehmen. In den kommenden Monaten möchte der KJR daher mit der Aktion „Mach mit - Für deine Demokratie!“ das Bewusstsein für den Wert der Demokratie heben und das demokratische Miteinander stärken. Hierfür sind kostenfreie Veranstaltungen geplant. Gefördert werden diese Projekte über das Demokratiebudget des Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales. Insgesamt stellt der Freistaat hierfür 2,5 Millionen Euro bereit, die über den Bayerischen Jugendring an seine Gliederungen verteilt werden. Das diese Gelder aber noch in diesem Jahr abgerufen werden müssen, führt zu erheblichen Herausforderungen. Besser wäre es, so Maurizio Schneider, wenn die Gelder längerfristig zur Verfügung stehen. Norbert Dünkel kann diesen Einwand nachvollziehen und wird den Wunsch an das Sozialministerium heranreichen. Außerdem möchte sich der Abgeordnete in München dafür einsetzen, das dieses Demokratiebudget verstetigt wird.   

Finanzbedarf steigt 

Als Träger der kommunalen Jugendarbeit im Nürnberger Land ist der KJR auch für Leistungen der Kinder- und Jugendarbeit im Landkreis zuständig und hat dafür zu sorgen, dass die erforderlichen Einrichtungen, Dienste und Veranstaltungen der Jugendarbeit im Zuständigkeitsgebiet des Jugendamtes rechtzeitig und ausreichend zur Verfügung stehen. Für all diese Aufgaben steigen die Ausgaben des KJR von Jahr zu Jahr. In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Finanzbedarf nahezu verdoppelt. Neben Geldern vom Freistaat und einen großen Anteil an Drittmitteln steuert auch der Landkreis jedes Jahr ca. 95.000 € für die Jugendarbeit des KJR bei. Die Anträge auf Personalerhöhung und zusätzlichen Finanzmitteln für den Haushalt 2024 haben im Kreistag jedoch keine Unterstützung erhalten, einzig für Verwaltungskosten wurden die Gelder aufgestockt. 

Dünkel: „Den Kreishaushalt nach Deckungsreserven untersuchen!“ 

Hierauf angesprochen erklärte Dünkel, der auch Mitglied des Kreistages ist, dass die CSU-Fraktion im Kreis die Jugendarbeit des KJR sehr gerne unterstützt. Angesicht immer knapperer Haushaltsmittel und erheblicher Herausforderungen in der Zukunft, muss die Haushaltsaufstellung in allen Positionen überprüft werden. Hierfür wollte der Kreistag eine Arbeitsgruppe einrichten. Die Finanzplanung bis 2026 zeigt steigende Ausgaben und bis 2027 ist mit einer Deckungslücke von mindestens 8 Mio. € zu rechnen. „Wir als CSU sind daher davon überzeugt, dass die Kreispolitik bereits jetzt priorisieren und eine kontinuierliche Haushaltskonsolidierung anstreben muss. Die Jugendarbeit werden wir hier gerne weiter unterstützen. Dann muss allerdings an anderen Stellen im Haushalt ein entsprechender Sparvorschlag zur Gegenfinanzierung unterbreitet werden“, so Dünkel.  Die Delegation des KJR sprach sich dafür aus, dass die Mittel für den Jugendring zukünftig nicht mehr als „Freiwillige Leistung“ sondern als fester Ansatz im Kreishaushalt deklariert werden.