Die Lage der Gaststätten in der Region ist angespannt. Hohe Preise und Personalmangel belasten die Branche. Da kommen die Pläne des Kultusministeriums, Gastro-Azubis aus dem Nürnberger Land künftig in die Berufsschule nach Gunzenhausen zu schicken, statt wie bisher nach Nürnberg, zu Unzeiten. DEHOGA-Kreischef Hans-Peter Bauer hat sich untern anderem an den heimischen Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel (CSU) gewandt und um Unterstützung gebeten. Zur weiteren Abstimmung fand kürzlich gemeinsam mit dem stellvertretenden Landrat Helmut Brückner ein vor Ort Termin statt. Dünkel hatte dabei eine positive Nachricht im Gepäck.
„Die Auszubildenden aus dem Nürnberger Land können auch im Schuljahr 2023/24 nach Nürnberg auf die Berufsschule gehen. Dies hat das Kultusministerium in einem Schreiben mitgeteilt. Der gemeinsame Einsatz des DEHOGA-Verbandes mit Politikern aus der Region hat sich vorläufig ausgezahlt“, so Dünkel. Allerdings ist der Abgeordnete mit diesem Ergebnis noch nicht zufrieden. Das Kultusministerium gewährt nämlich nur eine Übergangsfrist von einem Jahr und hält grundsätzlich an dem Plan fest, die Berufsausbildung für Auszubildende im Gastrogewerbe nach Gunzenhausen zu verlagern.
„Pläne gefährden Zukunft unserer Gaststätten“
Für Hans-Peter Bauer ist die Entscheidung des Ministeriums nicht nachvollziehbar: „Ich bin froh, dass wir für dieses Jahr einen Aufschub erreicht haben. Voraussichtlich um nächsten Jahr stehen unsere Auszubildenden aber vor dem gleichen Problem“, so Bauer. Laut dem Kreisvorsitzenden stellt die Verlagerung der Berufsschulausbildung von Nürnberg nach Gunzenhausen für Auszubildende im Landkreis, die keine direkte Anbindung an das Schienennetz haben, eine unzumutbare Pendelstrecke dar. Einige betroffene Auszubildende haben bereits angekündigt, aufgrund der neuen Gegebenheiten ihre Ausbildung abzubrechen oder in andere Berufe zu wechseln. Viele Gaststätten aus dem Nürnberger Land sind sich sicher, dass diese Maßnahme die Rahmenbedingungen so unattraktiv macht, dass es noch schwieriger wird, ausreichend geeignete Auszubildende zu finden. „Die Gastronomie leidet bereits jetzt unter einem starken Fachkräftemangel. Diese praxisferne Entscheidung aus München wird die Lage für unsere Gaststätten noch weiter erschweren“, erklärt Bauer.