Stärkung der Kinderhilfe im Nürnberger Land

MdL Norbert Dünkel im Gespräch mit dem Jugendamt Nürnberger Land – Engere Kooperation mit den Schulstarthelfern geplant

08.03.2023
Bild: v. l. n. r.: Dennis Kummarnitzky - Geschäftsführer der Lebenshilfe Nürnberger Land, Schulstarthelfer Philip Minkenberg, Beate Merkel - Leiterin Jugendsozialarbeit an Schulen, Jugendamtsleiterin Amanda Müller sowie MdL Norbert Dünkel.
Bild: v. l. n. r.: Dennis Kummarnitzky - Geschäftsführer der Lebenshilfe Nürnberger Land, Schulstarthelfer Philip Minkenberg, Beate Merkel - Leiterin Jugendsozialarbeit an Schulen, Jugendamtsleiterin Amanda Müller sowie MdL Norbert Dünkel.

Seit über sieben Jahren bietet die Lebenshilfe Nürnberger Land das Projekt „Schulstarthelfer“ an. Der Schulstarthelfer begleitet Schulen und Familien von Kindern mit Förderbedarf beim Übergang von der Frühförderung in die Schule. Norbert Dünkel (CSU), langjähriger Geschäftsführer der Landkreis-Lebenshilfe und seit 2013 im Bayerischen Landtag für Inklusion und Bildungspolitik zuständig, hat sich in den vergangenen Jahren stark dafür eingesetzt, solche Übergangsmodelle für Kinder mit Förderbedarf bayernweit zu etablieren. Mittlerweile gibt es in allen Regierungsbezirken vom Freistaat finanzierte Modellprojekte, die nach einer wissenschaftlichen Evaluationsphase flächendeckend ausgerollt werden sollen. Dass diese Unterstützung notwendig und der Bedarf vorhanden ist, hat nun auch das Gespräch des Abgeordneten mit Vertretern der Lebenshilfe und Jugendamtsleiterin Amanda Müller gezeigt.

Philip Minkenberg ist von Anfang an am Projekt Schulstarthelfer im Nürnberger Land beteiligt. Als ausgebildeter Heilpädagoge betreut er aktuell rund 60 Erstklässler an 25 Regelschulen im Landkreis. Dabei sei der ganzheitliche Hilfebedarf aus Sicht des Schulstarthelfers in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Da die eigentliche Aufgabe der Schulstarthelfer die Unterstützung bei schulischen Themen ist, müssen bei komplexeren Problemlagen die zuständigen staatlichen Hilfssysteme, die beispielsweise das Jugendamt anbietet, genutzt werden. Bei vielen Familien, bei denen der Unterstützungsbedarf besonders hoch wäre, bestünden jedoch große Hemmnisse die Hilfe auch tatsächlich in Anspruch zu nehmen, so Minkenberg.

„Brauchen frühzeitige Einbindung des Jugendamtes“

Für den Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel ist die stärkere Kooperation und Vernetzung der einzelnen Hilfeangebote daher von zentraler Bedeutung. „Unsere Schulstarthelfer unterstützen Kinder mit sozial-emotionalen Teilstörungen beim Übergang vom Kindergarten in die Schule. Sie begleiten diese bis zum Ende des ersten Schulhalbjahres. Viele Kinder und Familien haben jedoch darüber hinaus noch Unterstützungsbedarf. Je früher weitere Hilfesysteme genutzt werden, desto stärker profitieren die Kinder davon. Wir müssen also Wege finden, den Übergang vom Schulstarthelfer zu anderen Hilfsprogrammen zu erleichtern“, so Dünkel.   

Kooperation wird verbessert

Amanda Müller, Leiterin des Jugendamtes im Nürnberger Land, weist ebenso auf die Intensivierung der Kooperationsmöglichkeiten hin. Am effektivsten sei es, wenn die betroffenen Familien die Unterstützung des Jugendamtes freiwillig in Anspruch nehmen würden. Ziel sei es, den Übergang vom Schulstarhelfer zu den Hilfesystemen des Jugendamtes zu intensivieren, somit können auch Hemmschwellen in der Zusammenarbeit abgebaut werden. Hierfür soll nun eine engere Kooperation mit den Jugendsozialarbeitenden (JaS) an Schulen stattfinden. Aktuell gibt es bereits 32 dieser JaS-Stellen an 25 Schulen im Nürnberger Land, die frühzeitig weitergehende Beratungsangebote vorhalten. Außerdem werde aktuell die Stelle eines Verfahrenslotsen beim Jugendamt ausgeschrieben, so Müller. Der Verfahrenslotse kann neben den Jugendsozialarbeitenden zukünftig eine zentrale Ansprechstelle für die Schulstarthelfer sein und bei Beratungsbedarf frühzeitig unterstützen.

Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel zeigte sich mit den Ergebnissen des Austausches sehr zufrieden: „Wir werden nach einem Jahr evaluieren, ob die vereinbarten Maßnahmen Verbesserungen gebracht haben oder ob weitere Schritte notwendig sind. Ich werde die Erfahrungen aus dem Nürnberger Land ebenfalls bei meiner Arbeit in München einbringen. Mein Ziel bleibt weiterhin, dass wir Schulstarhelfer bayernweit etablieren.“