Im Herzen der Hersbrucker Altstadt findet sich das Deutsche Hirtenmuseum. Einmalig in Deutschland, bietet das Museum spannende Einblicke in einen der ältesten Berufe der Menschheit. Doch die letzten beiden Jahre sind auch an dem Hersbrucker Museum nicht spurlos vorüber gegangen. Hierüber und über die Zukunft der Bildungsstätte hat sich Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel mit Museumsleiterin Ingrid Pflaum und Hersbrucks Bürgermeister Robert Ilg ausgetauscht. Sein Ziel: Die Kulturbranche im Nürnberger Land weiter stärken.
Seit acht Jahren ist Ingrid Pflaum Leiterin des Hirtenmuseums. In dieser Zeit hat sie gelernt, auch mit schwierigen Rahmenbedingungen umzugehen. So war die Stadt Hersbruck seit 2018 beispielsweise gezwungen, den finanziellen Gürtel des Museums enger zu schnallen und vor zwei Jahren kam dann auch noch das Corona-Virus dazu. Die Besucherzahlen sind seitdem um mehr als die Hälfte eingebrochen. Zwar konnte man einerseits vom gestiegenen Inlandstourismus profitieren, den Wegfall von Schul- und anderen Besuchergruppen konnte dies jedoch nicht kompensieren. Museumsleiterin Pflaum bereitet zudem die Personalsituation Kopfzerbrechen. Nach den mehrmonatigen Schließungen haben sich einige Mitarbeitende dafür entschieden, der Museumsarbeit den Rücken zu kehren und anderswo eine neue Einnahmequelle zu suchen.
Eine neue Stelle für das Museum?
Für Bürgermeister Robert Ilg und Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel, gleichzeitig Hersbrucker Stadtrat, ist die Personalproblematik des Museums nicht unbekannt. Beide haben sich daher bei dem Gespräch dafür ausgesprochen, hier möglichst zügig Abhilfe zu schaffen.
Eine mögliche Umsetzung, eventuell auch im Rahmen einer Kooperation mit anderen Museen im Landkreis, soll nun im Rathaus geprüft werden.
Förderverfahren werden vereinfacht
Ein weiteres wichtiges Anliegen war Ingrid Pflaum das Thema Förderverfahren. Hier gibt es zwar in Bayern bereits eine Vielzahl von Programmen, ohne die viele Projekte gar nicht umgesetzt werden könnten, die Förderanträge werden aber oft immer komplexer. Gerade für kleine Kultureinrichtungen ist der bürokratische Aufwand kaum noch zu stemmen und führt letztlich dazu, dass immer mehr Fördergelder nicht abgerufen werden können.
Für Norbert Dünkel ist dies ein unhaltbarer Zustand. „Wenn wir unsere Kulturlandschaft stärken wollen, müssen wir passgenaue Fördermöglichkeiten eröffnen und nicht mit unnötiger Bürokratie belasten,“ so der Abgeordnete. Er hat sich hierfür bereits in München starkgemacht und kann erste Erfolge vermelden. Die Staatsregierung hat mittlerweile einen Beschluss gefasst, Förderverfahren durchgängig zu digitalisieren, zu vereinheitlichen und damit zu vereinfachen. Der Freistaat wird hierzu eine volldigitale Softwarelösung definieren und beschaffen. Diese soll letztlich eine schnellere Antragsstellung, effizientere Vorgangsbearbeitung, zeitaktuelles Monitoring in kürzerer Bearbeitungszeit ermöglichen.
Schaffest am 1. Mai