Infrastrukturausbau im Nürnberger Land auf gutem Weg

MdL Norbert Dünkel zu Besuch beim Staatlichen Bauamt

29.11.2021 | Nürnberg
Reichenschwands Bürgermeister Manfred Schmidt (links) und MdL Norbert Dünkel informierten sich im Staatlichen Bauamt Nürnberg über Straßenbauprojekte im Nürnberger Land. Foto: D. Fritsch
Reichenschwands Bürgermeister Manfred Schmidt (links) und MdL Norbert Dünkel informierten sich im Staatlichen Bauamt Nürnberg über Straßenbauprojekte im Nürnberger Land. Foto: D. Fritsch

Im Rahmen seiner Informationsgespräche mit staatlichen Behörden besuchte Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel (CSU) das Staatliche Bauamt mit Sitz in Nürnberg. Begleitet wurde der Abgeordnete dabei von Reichenschwands Bürgermeister Manfred Schmidt (CSU). Im Zentrum standen unteranderem die weiteren Planungen zum Tunnelprojekt in Reichenschwand und der Umbau des Henfenfelder Knotens in Bezug auf die Rampe des öffentlichen Feld- u. Waldweges.

Begrüßt wurden die Gäste von Amtsleiter Andreas Eisgruber. Der erfahrene Behördenleiter schilderte einleitend den Stand der aktuellen Infrastruktursituation im Landkreis. Dank der starken Investitionen des Freistaates ist es in den letzten Jahren gelungen, wichtige Projekte zur Ertüchtigung der Infrastruktur umzusetzen und so dem vermehrten Verkehrsaufkommen Rechnung zu tragen. Etwa fünf Millionen Euro investiert das Bauamt dafür jedes Jahr in den Erhalt der Straßen des Nürnberger Landes. Aktuell werden zahlreiche Ertüchtigungen von Bundes- und Staatsstraßen vorbereitet, erläuterte Eisgruber seinem Besucher. 

Henfenfelder Knoten wird umgebaut

Anschließend ging der Behördenleiter auf konkrete Projekte im Landkreis ein. Im letzten Jahr wurde auf Initiative von MdL Norbert Dünkel durch die Bauministerin Kerstin Schreyer entschieden, dass der ursprünglich geplante Kreisverkehr am Henfenfelder Knoten nicht gebaut werden wird und stattdessen die Ampelanlage erhalten bleiben soll. Auf Basis dieser Entscheidung wurden nun Lösungen für den landwirtschaftlichen Verkehr und den Radverkehr erarbeitet.

Nachdem sich der Bauwerkszustand der Brücke an der Abzweigung nach Henfenfeld / Kläranlage in den letzten Jahren verschlechtert hat, ist nun geplant, die notwendige Sanierung der Brücke mit einer Zufahrt für landwirtschaftliche Fahrzeuge zu verbinden. Nach derzeitigen Planungstand werden die Bauarbeiten frühestens im Jahr 2024 beginnen. Als nächster Schritt wird hierzu auf Einladung von Landtagsabgeordneten Dünkel im nächsten Jahr ein Abstimmungstermin mit allen betroffenen Kommunen und anderen Interessensvertretern stattfinden, wo die Pläne vom Staatlichen Bauamt im Detail erläutert werden.

Tunnelprojekt unter Reichenschwand

Für Bürgermeister Manfred Schmidt waren vor allem die aktuellen Planungen zur Untertunnelung seiner Gemeinde von besonderem Interesse. Reichenschwand ist seit einigen Jahren mit einem immer größeren Verkehrsaufkommen konfrontiert. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass die künftige mittlere Verkehrsbelastung im Jahr 2030 bei etwa 17.000 Kraftfahrzeuge pro Tag in Reichenschwand liegen wird. Für die Anwohner eine erhebliche Belastung. Deshalb bemüht sich die Gemeinde schon seit vielen Jahren darum, dass eine Umfahrung um Reichenschwand gebaut wird. Da dies aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist, wurde nun eine Tunnellösung ins Auge gefasst.

Nach der Aufnahme dieses Projektes in den Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf haben nun die Planungen durch das Staatliche Bauamt an Fahrt aufgenommen. Unteranderem wurde ein im Tunnelbau erfahrenes Ingenieurbüro beauftragt, welches ingenieurgeologische Trassenuntersuchung und tunnelbautechnische Bewertung vornimmt. Ziel ist es, mögliche Tunnelverläufe zu identifizieren und auf Durchführbarkeit zu überprüfen. Die weitere Aufgabe des Staatlichen Bauamtes ist es nun, erste Variantenstudien zu beurteilen und sich mit den vorgesetzten Dienststellen über das weitere Vorgehen abzustimmen. Sobald hier erste Ergebnisse vorliegen, wird Amtsleiter Eisgruber die Gemeinde und die Bevölkerung umfassend informieren. 

Planungen für Radschnellweg schreiten voran 

Die Verbesserung des Radwegnetzes in der Region war ebenfalls Thema des Informaionsaustausches. Vor allem der Radverkehr auf der Bundesstraße B 14, der meistgenutzten Pendlerstrecke zwischen Nürnberg und Lauf, ist mittlerweile Alltag. Damit Räder und Autos sich nicht in die Quere kommen, ist eine modernere und sicherere Radwegegestaltung notwendig. Im Sommer dieses Jahres hat daher der Landkreis Nürnberger Land eine Vereinbarung mit der Stadt Nürnberg sowie Lauf, Rückersdorf und Schwaig und dem Staatlichen Bauamt über eine Vorplanung zur Verbesserung dieser Radverbindung unterzeichnet. Aufgrund der Größe des Projektes werden jedoch noch einige Jahre vergehen, bis mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Für Norbert Dünkel ist dieses Projekt dennoch erstrebenswert: „Investitionen in den Radverkehr sind Investitionen in unsere Zukunft. Je attraktiver die Verkehrsverbindungen sind, desto eher sind die Menschen vielleicht bereit zumindest ab und zu vom Auto auf das Rad umzusteigen. Dies nützt wiederum dem Klima, entlastet die Straßen und verhindert Staus. Eine Win-Win-Situation also“, so der Abgeordnete.   

Hohe Investitionen in die Region     

Anschließend berichtete Behördenleiter Eisgruber seinen Gästen über Projekte im südlichen Landkreis. Wie bereits in den Vorjahren lag auch in diesem Jahr ein Investitionsschwerpunkt der Nürnberger Behörde iin diesem Teil des Nürnberger Landes. Ein wichtiges Projekt, das in diesem Zusammenhang umgesetzt werden konnte, ist der Ersatzneubau der Brücke über die Schwarzach in Schwarzenbruck. Die aufwendige Sanierung der Brücke aus den 30er-Jahren läuft bereits seit 2020 und hat einen Kostenumfang von etwa 3,3 Millionen Euro. Seit wenigen Tagen kann der Verkehr wieder über das neue Brückenbauwerk fließen. Die restlichen Rückbauarbeiten werden im Frühjahr 2022 abgeschlossen sein, erklärte Amtsleiter Eisgruber. 


Die Fahrbahn zwischen Winn und Altdorf soll ausgebaut werden. Im Sommer 2021 wurde nun der Vorentwurf von der Regierung Mittelfranken genehmigt. Foto: M. Keilholz  

Ausbau Winn – Altdorf

Die Planungen für den Radwegebau entlang der Staatsstraße 2240 von Winn bis Altdorf gehen derweil in die nächste Phase. Wegen des Eingriffs in Schutzgebiete ist hier ein hoher Planungsaufwand erforderlich. Ziel der Ausbaumaßnahme ist die Erneuerung der Verkehrsanlage auf einer Länge von rund 4 Kilometer, verbunden mit der Verbreiterung des Straßenquerschnitts sowie Verbesserungen bei der Straßentrassierung beinhaltet.  Die Anschlussstelle der A 6 Altdorf / Leinburg wird mit einer Lichtsignalanlage ausgestattet und östlich der Fahrbahn wird ein straßenbegleitender Geh- und Radweg errichtet.

Im Sommer 2021 wurde der Vorentwurf von der Regierung von Mittelfranken genehmigt. Aktuell werden die notwendigen Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren erstellt. Ein entsprechender Antrag soll nächstes Jahr eingereicht werden. 


Die Straße zwischen Gersberg und Gersdorf soll im nächsten Jahr saniert werden. Langfristig wünscht sich MdL Norbert Dünkel einen Ausbau dieser Strecke, um die Verbindung zwischen dem nördlichen und südlichen Landkreis zu verbessern. Foto: M. Keilholz  

Anregungen für die Zukunft

Während des Gespräches regte Norbert Dünkel zudem an, den Fokus auf einen zukünftigen Ausbau der Strecke St 2404 von Hersbruck nach Gersberg zu richten, um die Verbindung zwischen dem nördlichen und südlichen Landkreis zu verbessern und dem zunehmenden Verkehrsaufkommen Rechnung zu tragen. Außerdem bedürfe diese Verbindung vom Hersbrucker Land nach Altdorf und zur BAB-Anschlussstelle der A6 in Teilbereichen einer dringenden Sanierung. Andreas Eisgruber ist dieses Thema bereits präsent. Aktuell werden die Planungen und Bauvorbereitungen zur Sanierung der Staatsstraße zwischen Gersdorf und Gersberg angestoßen, um die vorhandenen Fahrbahnschäden zu beseitigen. Mit dem Beginn der Deckensanierung kann frühestens im nächsten Jahr gerechnet werden.

„Wir brauchen Investitionen in den Straßenbau“

Abschließend bedankte sich Norbert Dünkel ausdrücklich bei Andreas Eisgruber und bei seinem Team für den Informationsaustausch und die vorbildliche Arbeit der Behörde. Gleichzeitig erklärte der Abgeordnete, dass der Straßenbau auch in Zukunft eine zentrale politische Priorität haben müsse. „Die Attraktivität von Regionen hängt maßgeblich von deren Infrastruktur ab. Und auch wenn Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr und die Bahn immer wichtiger werden, so dürfen die Mittel für den Straßenbau nicht gekürzt werden. Gerade im ländlichen Raum sind viele Menschen auch weiterhin auf das Auto und gute Straße angewiesen“, so Dünkel.