Zwischen Baustelle und Bürokratie: Politiker im Dialog mit der Baubranche

Dünkel und Edelhäußer bei Schaffner Bau in Schnaittach

29.08.2024 | Schnaittach
(v.l.n.r.): Bürgermeister Frank Pitterlein, Stefanie Schaffner mit Ehemann Peter Schaffner, MdB Ralph Edelhäußer, MdL Norbert Dünkel und CSU-Kreistagsfraktionssprecher Thomas Ritter.
(v.l.n.r.): Bürgermeister Frank Pitterlein, Stefanie Schaffner mit Ehemann Peter Schaffner, MdB Ralph Edelhäußer, MdL Norbert Dünkel und CSU-Kreistagsfraktionssprecher Thomas Ritter.

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist angespannt, und besonders die Baubranche leidet unter den Folgen hoher Preissteigerungen und teurer Kredite. Der Traum vom Eigenheim rückt für viele in weite Ferne. Um sich ein Bild von der Situation vor Ort zu machen und die Anliegen des Mittelstands und der Unternehmen in die Parlamente zu tragen, besuchten der Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel und der Bundestagsabgeordnete Ralph Edelhäußer (beide CSU) im Rahmen ihrer Sommereise die Firma Schaffner Bau in Schnaittach.

Juniorchef Peter Schaffner begrüßte die Politiker am Firmensitz im Gewerbegebiet „Kirschleite“ und führte sie durch das Unternehmen, das seit seiner Gründung 1971 in Familienbesitz ist. Neben den Abgeordneten konnte der Unternehmer noch Schnaittachs Bürgermeister Frank Pitterlein, CSU-Ortsvorsitzende Lisa Bezold und den CSU-Kreistagsfraktionssprecher Thomas Ritter begrüßen.

Schaffner, der die Firma in dritter Generation übernehmen wird, berichtete von den aktuellen Herausforderungen, insbesondere dem Arbeitskräftemangel. Vor allem Hilfsarbeiter werden dringend gesucht. Trotz der aktuell stabilen Auftragslage, die durch ein breites Leistungsspektrum von Gartengestaltung bis kommunalen Tiefbau gesichert ist, wird der Rückgang bei Neubauprojekten zunehmend spürbar. Daher wünscht sich der Unternehmer, dass die schwierige Lage der Baubrache noch mehr Beachtung erhält.        

Ruf nach Entlastung

Ralph Edelhäußer kritisierte in diesem Zusammenhang die Politik der Ampel-Regierung. Er wies darauf hin, dass zu Beginn der Legislaturperiode 400.000 neue Wohnungen pro Jahr angekündigt wurden, jedoch in diesem Jahr voraussichtlich nur 177.000 gebaut werden. Als Hauptursache sieht er die stark gestiegenen Baukosten, die durch verschärfte staatliche Auflagen noch zusätzlich in die Höhe getrieben wurden. Nach Berechnungen der Bauwirtschaft lassen sich 37 Prozent der Baukosten auf staatliche Vorschriften zurückführen. Edelhäußer forderte daher eine Reduzierung von Auflagen, Steuererleichterungen und gezielte Förderprogramme, wie einen Freibetrag bei der Grunderwerbssteuer für den Bau oder Erwerb von selbstgenutztem Eigentum und die Aufstockung von KfW-Kreditprogrammen.

Bayern setzt auf Baukonjunkturprogramme und weniger Bürokratie

Auch Norbert Dünkel betonte die Notwendigkeit eines umfassenden Baukonjunkturprogramms auf Landesebene. Er verwies auf die bayerische Initiative, die im letzten Jahr 500 Millionen Euro bereitgestellt hat, um Familien den Erwerb von Eigenheimen zu erleichtern. Dazu gehören Zuschüsse beim Immobilienkauf und zinsgünstige Darlehen. Zudem plant Bayern im Rahmen eines Modernisierungsprogramms, Bauvorhaben durch den Abbau von Bürokratie und die Einführung verfahrensfreier Bauprojekte zu fördern, um die Kosten für Bauunternehmer zu senken.

Am Ende des Besuchs waren sich die Abgeordneten einig, dass die Baubranche als Stabilitätsfaktor der deutschen Wirtschaft eine zentrale Rolle spielt und daher in der Wirtschaftspolitik noch stärker berücksichtigt werden muss. Dünkel und Edelhäußer bedankten sich bei Peter Schaffner für die wertvollen Einblicke und versprachen, die gewonnenen Eindrücke in die parlamentarischen Beratungen einzubringen.