Mit Blick auf die Landtagswahl hat die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft in Nürnberg eine Veranstaltung mit dem Titel „Bildungspolitik in Bayern auf dem Prüfstand“ durchgeführt. Für die CSU stellte sich der heimische Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel den Fragen des vbw Hauptgeschäftsführers Bertram Brossardt und betonte, wie wichtig gerade für die Wirtschaft ein effektives Bildungssystem sei.
Durch Dekarbonisierung, Digitalisierung und den demografischen Wandel werde der Bedarf an Arbeits- und Fachkräften in den Unternehmen noch weiter steigen. Um ihn zu decken, müssen laut Norbert Dünkel Jugendliche mit hochwertigen Bildungsangeboten gezielt gefördert und die Unterrichtsinhalte am Arbeitsmarktbedarf ausgerichtet werden. „Das bayerische Bildungssystem legt hierfür die Grundlage. Bayern hat das Bildungssystem mit der größten Durchlässigkeit, den meisten Aufstiegschancen und besten Ergebnissen in ganz Deutschland. Wir haben 71.000 digitale Klassenzimmer mit 560.000 Laptops und Tablets. Bayern belegt Spitzenplätze in Bildungsrankings und hat mit dem niedrigsten Anteil an Schulabbrechern“, so der Abgeordnete.
Chancen durch flexible Bildung für alle
Für Norbert Dünkel zeigen diese Zahlen vor allem, dass sich in Bayern das gegliederte Schulsystem bewährt hat. Einen Bildungszentralismus lehnt der Abgeordnete daher entschieden ab. „Einheitsschulen wären das absolut falsche Signal. Wir haben tolle Mittel- und Realschulen gerade auch bei uns im Landkreis und mir geht es darum, diese durch mehr Ressourcen weiter zu stärken. Nicht jeder muss ein Abitur machen und studieren! Im Gegenteil, eine gute Ausbildung ist heute meist erfolgversprechender als ein Studium und hilft unserer Wirtschaft oft mehr“, betonte Dünkel.
8000 neue Lehrerstellen geplant
Dennoch räumte der Landtagsabgeordnete auch Probleme im Schulbereich ein. Der allgemeine Fachkräftemangel mache auch nicht vor den Schulen halt, gleichzeitig steige der Bedarf an Personal immer mehr. Laut Dünkel reagiert man in Bayern darauf, indem man die Schulleitungen und Verwaltungen von Bürokratie befreie, durch Digitalisierung Prozesse verschlanke und gleichzeitig so viele Lehrkräfte wie noch nie zuvor eingestellt habe. Bis 2028 sollen weitere 8.000 neue Stellen für Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Verwaltungskräfte, Sozialpädagogen und Schulpsychologen dazukommen. Gerade der Aufbau dieser multiprofessionellen Teams, besonders auch an den Schulen im Nürnberger Land, ist Norbert Dünkel dabei ein wichtiges Anliegen: „Immer mehr Kinder zeigen Verhaltensauffälligkeiten. Hier müssen wir möglichst früh ansetzen und über die Schulen Hilfe anbieten. Lehrer können das neben ihren vielfältigen Aufgaben nicht auch noch leisten.“