Alternative Standorte für geplantes Umspannwerk in Ludersheim geprüft

MdL Dünkel und MdB Edelhäußer haben Antwort aus Berlin erhalten

23.02.2023 | Ludersheim / Nürnberger Land
Den Vorschlag der Gemeinde Winkelhaid die Standorte A und B für das geplante Umspannwerk zu nutzen, unterstützen MdL Norbert Dünkel und MdB Ralph Edelhäußer. Grafik: Gemeinde Winkelhaid
Den Vorschlag der Gemeinde Winkelhaid die Standorte A und B für das geplante Umspannwerk zu nutzen, unterstützen MdL Norbert Dünkel und MdB Ralph Edelhäußer. Grafik: Gemeinde Winkelhaid

Die jüngsten Bewertungen zu  Plänen für ein neues Umspannwerk bei Ludersheim und Winkelhaid haben erneut die Abgeordneten Ralph Edelhäußer und Norbert Dünkel vor Ort bewertet. Nach einem Treffen mit Lokalpolitikern haben sich die Parlamentarier deshalb erneut an das Bundeswirtschaftsministerium, an das Bayerische Wirtschaftsministerium und an die Betreiberfirma TenneT gewandt. Dabei haben sie die von Winkelhaids Ersten Bürgermeister Michael Schmidt vorgeschlagenen Alternativstandorte nord-westlich und süd-östlich des Autobahnkreuzes abseits der Wohnbebauungen im Bereich der Bayerischen Staatsforsten zur Prüfung für die weiteren Planungen vorgeschlagen.  

Wie TenneT nun mitteilt, bieten sich „aus umweltfachlicher Sicht keine Standorte an, die mit den bisherigen Varianten vergleichbar sind“. Die vorgeschlagenen Alternativstandorte würden insbesondere Nachteile in Bezug auf das Vogelschutzgebiet "Nürnberger Reichswald" und den Bannwald sowie geschützte Biotope aufweisen. Technisch ergebe die Bewertung der alternativen Standorte im Bereich des Reichswaldes einen „wesentlichen Mehraufwand im Vergleich zu den vorgeschlagenen Standorten“.

Dies stößt bei den Abgeordneten auf Unverständnis und auch auf Verärgerung:  „Umwelt- und Artenschutz sind für mich von hoher Bedeutung, jedoch dürfen wir nicht den Fehler machen, den Schutz von Natur und Tieren vor den Schutz der Menschen und der Wohnbevölkerung zu stellen. In dieser Sache dürfen wirtschaftliche Belange oder der Vogelschutz keine vorrangige Rolle spielen", so Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel.

Bereits am 26. Januar 2023 hat TenneT die Bürgermeister von Altdorf und Winkelhaid über den Vorzugsstandort für das geplante Umspannwerk informiert. Der Neubau des 14 Hektar großen Umspannwerks soll in Ludersheim-West, östlich der Autobahn A3 und nördlich der Bahnstrecke Feucht-Altdorf auf dem Gebiet der Stadt Altdorf und einem kleinen Teil der Gemeinde Winkelhaid entstehen. Dies sei das Ergebnis einer umfassenden, vergleichenden Analyse von vier möglichen neuen Standorten in der näheren Umgebung des bereits bestehenden Umspannwerks in Ludersheim, teilt das Projektteam von TenneT mit. 

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bestätigt energiewirtschaftliche Notwendigkeit und vordringlichen Bedarf der Juraleitung

In einem Antwortschreiben auf die Anfrage von MdB Ralph Edelhäußer bekräftigt aktuell das Bundesministerium für Wirtschaft erneut die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und den vordringlichen Bedarf der Juraleitung gemäß dem sogenannten Bundesbedarfsplangesetz. Das Bundesministerium betont, dass der Neubau eines Umspannwerkes einen bedeutenden Beitrag zur Übertragung von erneuerbarem Strom leisten wird.

Das Ministerium verdeutlicht, dass die von den Abgeordneten vorgeschlagenen Alternativflächen in einem geschützten Waldgebiet (Bannwald) liegen und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verbotstatbestand nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz ausgelöst wird, sehr hoch ist. Das Ministerium hob hervor, dass der Schutz der Umwelt bei der Suche nach geeigneten Flächen für neue Umspannwerke höchste Priorität hat.

Bundesminister Habecks Ministerium appelliert an lokale Politikerinnen und Politiker sowie Bürgerinnen und Bürger, die Entscheidungen der Genehmigungsbehörden zu akzeptieren und für die Realisierung des Vorhabens zu werben.

Dem können die lokalen Abgeordneten so nicht folgen: „Für eine erfolgreiche Energiewende brauchen wir insbesondere auch die Akzeptanz der Bevölkerung. In der aktuellen Lage werden Teile der Bevölkerung unzumutbar belastet. Es kann nicht sein, dass der Vorzugsstandort der TenneT beibehalten wird, ohne bürgerfreundlichere Lösungen zu finden", kritisiert Bundestagsabgeordneter Ralph Edelhäußer. Mit einer weiteren Eingabe an den bayerischen Wirtschaftsminister Aiwanger wollen die Abgeordneten jetzt eine Verstärkung der Anliegen der Wohnbevölkerung erwirken.