Auch wenn die hohen Mauern des Maximilianeums in München einen anderen Eindruck vermitteln, der Bayerische Landtag ist ein offenes Haus. Er ist der zentrale Ort der politischen Debatte und Entscheidung im Freistaat. Er ist Arbeitsstätte für 203 Abgeordnete und deren Mitarbeiter. Hier wird zugehört, diskutiert, verhandelt und entschieden – für die Demokratie und ein erfolgreiches Bayern. Dabei wird Transparenz großgeschrieben. Ausschusssitzungen sind grundsätzlich öffentlich und jedes Jahr erhalten 50.000 Menschen die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen des Landtags zu verwerfen. Kürzlich besuchte auch wieder eine Delegation aus dem Nürnberger Land das hohe Haus in München. Auf Einladung des Stimmkreisabgeordneten Norbert Dünkel (CSU) konnten so die Eschenbacher Blasmusiker, die Reservistenkameradschaft Altensittenbach und weitere Gäste aus Lauf, Reichenschwand, Schnaittach, Neunkirchen, Simmelsdorf, Altdorf und Schwarzenbruck die politische Luft in München schnuppern.
Die Gäste durften auf den Plätzen der Abgeordneten im Plenarsaal Platz nehmen und erhielten exklusive Einblicke von Norbert Dünkel über dessen Arbeit.
Deutliche Lagebeschreibung
Wer etwas zum Positiven verändern möchte, muss sich über den Istzustand im Klaren sein. Ganz in diesem Sinne war es dem Abgeordneten wichtig, in seinem Eingangsstatement die aktuellen politischen Herausforderungen deutlich zu machen. Davon gebe es aktuell so viele wie noch nie in seiner elfjährigen Amtszeit, so Dünkel. Bei seinen vielen Gesprächen mit Verbänden und Unternehmen gehe es immer wieder um Fachkräftemangel, Bürokratie, zu hohe Steuern, zu viel Anspruchsteller an die sozialen Sicherungssysteme und steigende Energiekosten. Daneben die Notwendigkeit, sich militärisch aber auch im Rahmen des Zivilschutzes auf einen möglichen NATO-Verteidigungsfall vorzubereiten, denn nur wer glaubhaft vorbereitet und somit abschrecken könne, werde Kriege verhindern.
Viele dieser Herausforderungen würden durch die aktuelle Bundesregierung noch verschärft. Als größtes und stärkstes Bundesland versuche Bayern bei vielen Bundesthemen den Finger in die Wunde zu legen und Alternativen aufzuzeigen. Ein wesentlicher Punkt müsse dabei sein wieder mehr Geld in die eigene Bevölkerung zu investieren machte Dünkel deutlich. Prioritäten haben für den heimischen Abgeordneten gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, eine flächendeckende Gesundheitsversorgung, ein umfassendes Kinderbetreuungsangebot, gute Schulen, eine Rente, von der man auch im Alter leben könne, gut ausgebaute Infrastruktur und ein Höchstmaß an innerer- sowie äußerer Sicherheit. Als elementar sieht Dünkel auch den Zusammenhalt in der Gesellschaft an. Die Menschen müssten in der aktuellen Lage wieder mehr Verantwortung für das Land und die Gemeinschaft übernehmen. Eine allgemeine Dienstpflicht wäre hier aus Sicht von Norbert Dünkel ein wichtiger und notwendiger Schritt.
Blick hinter die Kulissen
Begonnen hatte die Landtagsfahrt mit einem Stopp an der Schlossanlage in Oberschleißheim, nördlich von München. Die Gäste aus dem Nürnberger Land konnten sich vor Ort über die ehemalige Sommerresidenz der Wittelsbacher Herzöge und Könige informieren und durch den weitläufigen Schlossgarten streifen. An exakt dem Ort, wo Landtagspräsidentin Ilse Aigner jährlich Gäste aus dem ganzen Freistaat zum Sommerempfang des Bayerischen Landtags empfängt. Im Anschluss an das kulturelle Programm wurde es zünftiger. In der Münchener Innenstadt wartet der traditionelle Schweinebraten auf die Gäste, der in der urigen Atmosphäre des Schneider Bräuhaus besonders gut schmeckte.
Nach dem anschließenden Spaziergang entlang der Maximiliansstraße gelangten die Besucher zum Maximilianeum. Nach einem kurzweiligen Film über die Aufgaben des Bayerischen Landtags und einer Hausführung rückte schließlich der Höhepunkt des Landtagsbesuchs näher. Nach dem für alle Beteiligenden sehr interessanten Austausch mit ihrem Stimmkreisabgeordneten und einem gemeinsamen Erinnerungsfoto ging es für die Gäste aus dem Nürnberger Land schließlich mit dem Bus zurück in die Heimat. Den Kopf vollgepackt mit vielen neuen Eindrücken, die man sicherlich nicht so schnell vergessen wird.