Kunigundenfest Lauf und Treidel-Schiffart in Burgthann werden Immaterielles Kulturerbe

Große Wertschätzung für Brauchtum und Tradition in der Region

21.03.2024 | Nürnberger Land / München
Das Treidel-Schiff Elfriede in Schwarzenbach bei Burgthann gehört zukünftig zum immateriellen Kulturerbe. Foto: Büro Dünkel
Das Treidel-Schiff Elfriede in Schwarzenbach bei Burgthann gehört zukünftig zum immateriellen Kulturerbe. Foto: Büro Dünkel

Das Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes der UNESCO stellt seit 2003 kulturelle Ausdrucksformen wie Bräuche, Feste, Musik, Theater, Tanz, überliefertes Naturwissen und traditionelle Handwerkstechniken in den Fokus der Öffentlichkeit. Wie der heimische Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel (CSU) nun mitteilt, wurde im Landtag entschieden, künftig auch das Laufer Kunigundenfest in das bayerische Landesverzeichnis als Immaterielles Kulturerbe aufzunehmen. Darüber hinaus entschied der Bayerische Ministerrat, die Treidel-Schiffart auf dem Ludwig-Donau-Main-Kanal als bundesweites Kulturgut vorzuschlagen.

Dem Laufer Fest wird mit dem Eintrag in das bayerische Verzeichnis bescheinigt, den Kriterien des UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes zu entsprechen. Künftig steht das Kunigundesfest damit unter anderem in einer Reihe mit der Michaeliskirchweih in Fürth, den Passionsspielen in Oberammergau und der „Landshuter Hochzeit“. Für ganz Bayern gibt es gerade einmal 69 Einträge im Landesverzeichnis. Im Bundesverzeichnis wiederum nur 144 Kulturformen und Modelprogramme.  


Das Kunigundenfest in Lauf ist jedes Jahr ein großes Erlebnis für Jung und Alt und künftig auf der Liste des bayerische Landesverzeichnis für Immaterielles Kulturerbe. Foto: Stadt Lauf    

MdL Norbert Dünkel dazu: „Die Aufnahme unseres Laufer Kunigundenfestes in das Kulturgutverzeichnis ist eine große Ehre, aber auch absolut verdient. Schließlich handelt es sich hierbei um ein seit dem 17. Jahrhundert belegtes Schul- und Kinderfest. Der Festzug sowie das Festprogramm mit Tanz-, Musik- und Theatereinlagen ist jedes Jahr eine absolute Freude und Ausdruck dafür, dass Tradition und Brauchtum bei uns noch selbstverständlich gelebt werden. Die Aufnahme in das Bayerische Landesverzeichnis ist daher auch ein Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung für den persönlichen Einsatz aller aktiven Mitglieder der Trägergruppen, die sich mit größter Leidenschaft um den Erhalt und die Weitergabe von Traditionen und Werten bemühen. Ich freue mich über die Aufnahme als Kulturerbe und hoffe, dass dadurch die Strahlkraft des Kunigundenfestes noch weiter zunehmen wird.“
 
Treidel-Schiffart in Burgthann sogar bundesweites Kulturgut 

Neben dem Kunigundenfest wird auch eine weitere Tradition im Nürnberger Land künftig Kulturgut: Das Treideln auf dem Ludwig-Donau-Main-Kanal. Über Wasserstraßen wurden einst flachbodige Schiffe durch Muskelkraft von Menschen oder Tieren gezogen, um Waren über weite Strecken zu transportieren. Nach Aufgabe des Kanals als offizielle Wasserstraße 1950 wurde das Treideln allmählich aufgegeben. 1996 jedoch zunächst im oberpfälzischen Landkreis Neumarkt und dann im Nürnberg Land wiederbelebt: 
 
Von Mai bis September legt das Treidelschiff "Elfriede" in Schwarzenbach bei Burgthann an der Gaststätte "Zum Ludwigskanal" ab und bietet seinen Gästen während der ca. 45- minütigen Fahrt spannende Ausblicke. Die touristische Nutzung des Treidelns und die Weitergabe von Wissen und Können zu der alten Handwerkstechnik sind mittlerweile einmalig in Deutschland. Genau aus diesem Grund soll das Treideln auf dem Ludwig-Donau-Main-Kanal künftig in das Bundesverzeichnis zum Immateriellen Kulturerbe aufgenommen werden, wie das Bayrische Kabinett entschieden hat.

„Ich freue mich, dass auch die Treidel-Tradition in unserer Region durch die Aufnahme als Immaterielles Kulturgut so stark gewürdigt wird. Das Schiff „Elfride“ ist ein großartiges Praxisbeispiel dafür, wie Tradition, Geschichte und kulturelles Erbe vermittelt und weitergegeben werden kann. Ich wünsche allen Beteiligten weiterhin alles Gute, viel Erfolg in der Zukunft und hoffe, dass dieses großartige Projekt nun noch mehr Aufmerksamkeit erhält“, so Norbert Dünkel.