Björn Förster ist mit seinem Team zuständig für die Sicherheit von 38.000 Menschen in einem Raum von knapp 300 km². Der Polizeihauptkommissar hat im November das Amt des Leiters der Polizeiinspektion in Hersbruck von seinem Vorgänger Bernd Distler übernommen und darf nun am schönsten Polizeistandort Mittelfrankens seinen Dienst verrichten. Über die aktuelle Lage in Hersbruck sprach er kürzlich mit dem heimischen Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel (CSU).
Dünkel wurde im Oktober zum dritten Mal in dem Bayerischen Landtag gewählt und ist weiterhin im Innenausschuss für die Polizei in Bayern verantwortlich. Bei seinem Besuch in Hersbruck hatte der Abgeordnete hierzu gleich ein paar positive Meldungen im Gepäck. Während der Koalitionsverhandlungen in München ist es gelungen, das Thema Sicherheit und Unterstützung der Polizei ganz oben auf der Regierungsagenda zu platzieren. Nachdem die Dienststellen in den letzten fünf Jahren bereist aufgestockt wurden, soll die Bayerische Polizei bis 2028 um weitere 2.000 auf über 47.000 Stellen wachsen. Diese sollen bayernweit eingesetzt werden und ganz besonders auch den Inspektionen im ländlichen Raum zugutekommen. Weiterhin steht für die Koalition die Bekämpfung der Cyber-Kriminalität im Fokus, die Stärkung der bayerischen Grenzpolizei sowie die Beschaffung verbesserter Ausrüstung für alle Polizistinnen und Polizisten.
Zunahme bedrohlicher Einsatzlagen
Und diese Maßnahmen scheinen auch geboten zu sein. Zwar ist Bayern mit Abstand immer noch das sicherste Bundesland und hat die höchste Aufklärungsquote, dennoch konnte in den letzten Monaten ein Anstieg der Kriminalität auch im Freistaat registriert werden. Die Polizeibeamten nehmen hierbei zudem ein zunehmendes Gewaltpotenzial wahr und das mittlerweile nicht mehr nur in den Städten, sondern auch in ländlichen Regionen, wie Polizeichef Förster seinem Gast mitteilte. Hierauf reagieren die Polizeiinspektionen im Nürnberger Land bereits durch verstärktes Training im Umgang mit Gewalttätern. Unter Leitung des stellvertretenden Polizeichefs in Hersbruck, PHK Andreas Mausch, wurde kürzlich ein umfassendes Weiterbildungskonzept erarbeitet und im November das erste Mal durchgeführt. An zwei Tagen konnten so über 90 Einsatzkräfte der beteiligten Dienststellen im Umgang mit besonderen Gefahrenlagen geschult werden. Dies ist bisher in dieser Größenordnung einmalig in Mittelfranken und soll in den nächsten Jahren konsequent fortgesetzt werden.
Personallage im Fokus
Trotz dieser Herausforderungen blickt Hersbrucks Polizeichef aber positiv in die Zukunft. Die personelle Lage der Dienstelle habe sich dank der Stellenzuweisungen des Landtages verbessert, die Auftragserfüllung sei auch gerade wegen der modernen Ausrüstung sichergestellt und die Sicherheit der Menschen im Nürnberger Land gewährleistet.
Dennoch müsse auch in Zukunft der klare Fokus auf die Gewinnung von Personal und die ausreichende Zuweisung von Stellen liegen, so Björn Förster. Dem stimmte auch der Abgeordnete uneingeschränkt zu und betonte, dass kleinere Dienststellen vom Personalaufwuchs noch stärker profitieren müssten. Abschließend bedankte sich der Polizeihauptkommissar Förster bei Norbert Dünkel für dessen Besuch und für die nicht nachlassende Unterstützung des Abgeordneten für Bayerns Polizei.