Die Existenz kleiner Wasserkraftanlagen bleibt gesichert

Erleichterung bei Betreibern im Landkreis Nürnberger Land

29.08.2022 | Vorra/ Nürnberger Land
(v.l.n.r.) Norbert Dünkel und Ralph Edelhäußer ließen sich vom Ehepaar Hanrieder in die Wasserkraftanlage einweisen. Foto: Büro Edelhäußer
(v.l.n.r.) Norbert Dünkel und Ralph Edelhäußer ließen sich vom Ehepaar Hanrieder in die Wasserkraftanlage einweisen. Foto: Büro Edelhäußer

Im Rahmen ihrer sommerlichen Besuchsreihe heimischer Betriebe besichtigten MdB Ralph Edelhäußer und MdL Norbert Dünkel eine Wasserkraftanlage in Artelshofen bei Vorra. Wie so eine Wasserkraftanlage funktioniert und was alles für einen Betrieb nötig ist, konnten die beiden Abgeordneten live vor Ort bei Familie Hanrieder in Artelshofen erfahren. "Ich bin froh, dass meine kleine Anlage weiter betrieben werden kann", so der Anlagenbetreiber Wolfram Hanrieder. Er bedankte sich ausdrücklich bei den Abgeordneten, die sich persönlich für den Erhalt kleiner Wasserkraftanlagen eingesetzt haben. 

Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel hatte sich eigens für eine Bundesratsinitiative des Bayerischen Landtags an die Bundesregierung stark gemacht. Hanrieders Mühle besteht seit rund 1000 Jahren und die Familie selbst betreibt diese seit rund fünfhundert Jahren. Früher wurde hier Holz geschnitten, Mehl gemahlen oder auch Leinöl produziert. Seit 1922 produziert Familie Hanrieder Strom. Mit viel Herzblut wurde die kleine Anlage über die Jahrzehnte hinweg stetig modernisiert und befindet sich derzeit auf dem aktuellen Stand der Technik. Hanrieder fügt hinzu, dass ein wirtschaftlicher Betrieb ohne die finanzielle Förderung aus Bund und Land nicht möglich wäre. "Unser Einsatz auf allen politischen Ebenen in den letzten Wochen hat sich ausgezahlt. Das Gesetz gibt den kleinen Anlagenbetreibern die notwendigen stabilen Rahmenbedingungen und eine wirtschaftliche Sicherheit. Das ist eine wichtige Erfolgsmeldung für die Energieversorgung und für die vielen Wasserkraft-Familienbetriebe in Bayern.", resümiert der Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel.


Seit 1922 produziert Familie Hanrieder hier in Artelshofen Strom. Foto: Büro Edelhäußer 

Wichtiger Energieträger in Bayern 

In dem nun vom Bundestag verabschiedeten "Gesetz zu Sofortmaßnahmen für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und weiteren Maßnahmen im Stromsektor", wurde der Wasserkraft das überragende öffentliche Interesse wieder zuerkannt, wie es z.B. bei der Windenergie und anderen erneuerbaren Energien der Fall ist. "Für eine klimaneutrale Energiegewinnung und die Netzstabilität ist die Wasserkraft ein entscheidender Baustein für eine erfolgreiche Energiewende. Dass die Ampel-Regierung diese aus der Förderung nehmen wollte, war für mich unbegreiflich und zeigte eindeutig die fehlende Kompetenz auf der Regierungsbank. Gott sei Dank hat die Koalition auf unseren massiven Widerstand reagiert und ihre Pläne korrigiert. Damit bleibt die Existenz tausender Kleinanlagen gesichert", sagt der Bundestagsabgeordnete zu den Plänen der Bundesregierung. Nicht zuletzt dem massiven Einsatz der CDU- und CSU-Abgeordneten in Berlin und München ist es zu verdanken, dass die kleinen Wasserkraftwerke bis zu einer Leistung von 500 Kilowatt weiter gefördert werden. Nach den ersten Plänen der Berliner Ampel-Regierung sollten in der Neufassung des sog. EEG-Osterpaketes kleine und kleinste Wasserkraftanlagen als "nicht im öffentlichen Interesse" eingestuft werden. Dadurch wären in Deutschland tausende dieser Anlagen aus der entsprechenden Förderrichtlinie gefallen, was für einen Großteil der Betreiber das Aus bedeutet hätte.