Die Inklusion für Schüler mit Behinderung gehört zu den Kernaufgaben des bayerischen Schulsystems. In den vergangenen Jahren wurde hier bereits vieles auf den Weg gebracht, wie bei einem Fachgespräch mit Wissenschaftlern aus 3 Universitäten im Bildungssauschuss deutlich wurde. Für MdL Norbert Dünkel, Vorsitzender der Fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe Inklusion im Bayerischen Landtag, ist dies eine erfreuliche Nachricht. Als langjähriger Geschäftsführer der Lebenshilfe Nürnberger Land hat sich der CSU-Abgeordnet für die Weiterentwicklung der Inklusion besonders stark gemacht. Nun hat er eine Initiative für das Nürnberger Land angekündigt: Er möchte im Landkreis eine „Inklusive Region“ gründen.
Seit dem Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 wird die Inklusion immer mehr zur Normalität an Bayerns Schulen. Mittlerweile gibt es im Freistaat insgesamt 432 Schulen, die das Profil Inklusion ausgebildet haben und in besonderer Weise das gemeinsame Lernen und Leben von jungen Menschen mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf unterstützen. Eine dieser Schulen findet sich auch im Nürnberger Land. Das Leibnitz-Gymnasium in Altdorf gilt bereits seit vielen Jahrzehnten als besondere Profilschule in diesem Bereich.Passgenaue Förderung durch mehr Personal
Der Freistaat stellt zur Unterstützung der Inklusion seit mittlerweile elf Jahren jedes Jahr zusätzliche 100 Stellen für Fachlehrer zum Ausbau der Inklusion zur Verfügung. Zum Schuljahr 2021/2022 sind damit insgesamt bereits 1.100 neue Stellen geschaffen worden. Auf besondere Initiative von Norbert Dünkel werden darüber hinaus zusätzlich jährlich 100 neue Stellen für spezielle multiprofessionelle Teams in den Landkreisen zur Verfügung gestellt, um die Regelschulen zu entlasten und die Inklusion voranzubringen. Daneben investiert Bayern auch gezielt in die Lehrerbildung: So wurden die Kapazitäten der bayerischen Universitäten zur Ausbildung von Lehrkräften für Sonderpädagogik deutlich ausgebaut. Besonderen Schwerpunkt legt MdL Dünkel in der laufenden Amtsperiode in die Entwicklung der Inklusion auch an weiterführenden Schulen.
Regionale Lösungen im Fokus
Mit der Schaffung von „Inklusiven Regionen“ werden die Bildungsangebote vor Ort weiterentwickelt und zwar von der Kita über die Schule bis hin zum Einstieg ins Berufsleben. Der bayerische Weg setzt dabei auf die Vernetzung schulischer und außerschulischer Akteure in den Regionen. Ziel ist es, individuell passgenaue und vertiefte Formen eines gemeinsamen Unterrichts für Schülerinnen und Schüler mit und ohne Förderbedarf an allen Schularten zur Verfügung zu stellen.
Nürnberger Land bald eine Inklusive Region?
Solche einen Ansatz stellt sich Norbert Dünkel auch für das Nürnberger Land vor. Sein Ziel: Aus dem Landkreis eine „Inklusiven Region“ zu machen, damit die örtlichen Schulen zu einem Vorreiter in Sachen Inklusion in Bayern werden. „Wir haben bereits vielfältige Möglichkeiten der schulischen Inklusion im Nürnberger Land. Ein Beispiel ist hier das Gymnasium in Altdorf, aber auch viele andere Schulen im Landkreis leisten hier wirklich tolle Arbeit. Durch eine stärkere Vernetzung von Schulen und außerschulischen Akteuren besteht aber die Chance, die Inklusion bei uns in der Region noch weiter voranzubringen“, erklärt Dünkel.
Der Abgeordnete möchte dies nun voranbringen und wird hierfür nach den Osterferien alle relevanten Akteure im Landkreis zu einer größeren Besprechungsrunde einladen. Darunter das Schulamt, Vertretungen aus allen Schularten, sowie die Förderschulen und Fachverbände der Blindeninstitutsstiftung, Lebenshilfe und Rummelsberger Dienste. Diese soll den Start für die Entwicklung der „Inklusive Region Nürnberger Land“ einleiten, wie Norbert Dünkel nun gegenüber der Presse angekündigt hat.