Nürnberger Land (csu) – Die Entwicklung der Bahnstrecke rechts der Pegnitz und ins Schnaittachtal waren Gegenstand eines Abstimmungsgesprächs auf Einladung von Landtagsabgeordnetem Norbert Dünkel im Maximilianeum (die PZ berichtete). Joachim Herrmann äußerte nun in einem Schreiben an Bahnvorstand Ronald Pofalla die Erwartung, dass die DB die Planungen vorantreibt und die Vorentwurfsplanung zum Streckenabschnitt Nürnberg – Marktredwitz „idealerweise schneller als bis zum bisher avisierten Termin Ende 2019 abschließt“.
In einem Schreiben an DB-Infrastrukturvorstand Roland Pofalla spricht sich der bayerische Innen- und Verkehrsminister entschieden dafür aus, dass parallel zum Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP) „auch die Vorplanung für den S-Bahn-Ausbau im Korridor Nordost (rechte Pegnitztalstrecke) unverzüglich beginnen soll“.
In seinem Appell, der MdL Norbert Dünkel zur Information zugeleitet wurde, weist Herrmann weiter darauf hin, dass die seit 2012 vorliegende Untersuchung für den S-Bahn-Ausbau darauf aufbaut, dass mit Beginn der Planungen der Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale auch mit den Planungen für den S-Bahn-Ausbau im sogenannten Nordostsektor des Nürnberger S-Bahn-Netzes unverzüglich begonnen werden soll. Diese beinhaltet neben der Hauptstrecke von Nürnberg nach Hersbruck (rechts der Pegnitz) und Neuhaus die in Neunkirchen am Sand abzweigende Schnaittachtalbahn.
Herrmann brachte mit Nachdruck seinen Wunsch zum Ausdruck, „dass die DB sich offen für einen Beginn der S-Bahn-Planungen zeigt und diese so schnell wie möglich durchführt“. Wie ernst es dem Minister mit seinem Anliegen ist, zeigt die Tatsache, dass er verfügte, „die nächsten Schritte zwischen der Bahn, der Bayerischen Eisenbahn-Gesellschaft und seinem Ministerium selbst abzustimmen“.
Im Schreiben an den Bahnvorstand verweist der bayerische Innen- und Verkehrsminister darüber hinaus auf die Tatsache, dass wegen des Bevölkerungszuwachses in den Ballungszentren der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs besonders bedeutsam sei, was vor allem auch für den Großraum Nürnberg/Fürth/Erlangen zutreffe.
Zudem habe, so Herrmann weiter, die aktuelle Diskussion zur Luftreinhaltung gezeigt, dass auf den Bahnzulaufstrecken in die stark belasteten Großstädte mit Diesel angetriebene Züge nicht mehr vermittelbar seien.
Eine intere Untersuchung im bayerischen Innen- und Verkehrsministerium habe laut Herrmann auch ergeben, dass abseits der Bedarfsplanstrecken die Nebenbahn von Neunkirchen am Sand nach Simmelsdorf-Hüttenbach „zu den sinnvollsten Bahnstrecken in Bayern gehört, bei denen eine Elektrifizierung umgesetzt werden sollte“.
Franken-Sachsen-Magistrale: Minister Joachim Herrmann dringt auf Handlungsvollzug
Beim 1. Bayerisch-Tschechischen Bahngipfel Ende Juli standen die Schienenverkehrsverbindungen von München und Nürnberg Richtung Tschechien im Fokus. Die Ausbaustecke München – Prag wird im Bedarfsplan in die höchste Prioritätsstufe aufgestuft, was laut Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt eine konkrete Ausbauperspektive für diese Strecke auf deutscher Seite bis zum Jahr 2030 bedeutet. Weiteres Thema bei der Zusammenkunft in Furth im Wald war die zweite Hauptverbindung nach Tschechien, die „Franken-Sachsen-Magistrale“ von Nürnberg über Marktredwitz und Hof.
Bei diesem Projekt, das im Bundesverkehrswegeplan 2030 im vordringlichen beziehungsweise potentiellen Bedarf festgeschrieben ist, ist die Bahntochter DB Netz AG vor Kurzem für den Streckenabschnitt Nürnberg – Marktredwitz in die sogenannte „Leistungsphase 2“ eingestiegen.
Der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann, in seinem Ressort auch zuständig für Bau und Verkehr, nahm diese erfreuliche Mitteilung gerne auf und dringt nun auf Handlungsvollzug. MdL Norbert Dünkel zeigte sich erfreut, dass die gemeinsame Initiative mit den angrenzenden Gemeinden nachdrücklichen Wiederhall findet. Vertreter der Staatsregierung hatten den teilnehmenden Bürgermeistern der anliegenden Gemeinden seinerzeit zugesichert, gegenüber der Bahn nochmals verschärft tätig zu werden und die Anliegen zur Modernisierung der Bahnstrecke über den Staatsminister an die BAHN AG vorzutragen.