Im Rahmen seiner „Rathausgespräche“ hat Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel den neuen Hartensteiner Bürgermeister Hannes Loos seinen Antrittsbesuch abgestattet und sich in einem konstruktiven Meinungsaustausch mit dem seit 1. Mai amtierenden Rathauschef einen Einblick über die Situation der Gemeinde und die spezifischen Problemstellungen im oberen Pegnitztal verschaffen können.
Norbert Dünkel bekundete dem neuen Bürgermeister seinen Respekt für dessen Mut zur Kandidatur. Der überraschende Erfolg gegen den langjährigen Amtsinhaber, resümierte Dünkel, sei auch das Ergebnis einer erfolgreichen Basisarbeit des erst 2016 gegründeten CSU-Ortsverbands gewesen. Dass es darüber hinaus gelungen sei, neben dem Bürgermeisterposten fünf Sitze im Gemeinderat zu erringen, unterstreiche dies zusätzlich.
Der 39-jährige neue „Erste Mann“ im Rathaussessel verkörpert die junge Generation, die sich auf allen digitalen Kanälen sicher durchs Leben bewegt. Nach dem Motto: „Motiviert und voller Energie für frischen Wind in Hartenstein“ hat sich Loos, der sich als bodenständig, naturverbunden und zielstrebig charakterisiert, zum Ziel gesetzt, die Gemeindeverwaltung vor allem im technischen Bereich modern aufzustellen. Sein Credo ist, die digitalen Herausforderungen – Stichworte Digitales Rathaus und digitale Bürgerinformationssysteme – offensiv anzugehen. Loos: „Wir dürfen uns nicht in die eigene Tasche lügen und darauf verlassen, dass das das Thema für uns noch weit weg ist; das ist längst Realität!“
Der neue Hartensteiner Rathaus-Chef, der die virtuellen Angebote und Praktiken der modernen Kommunikationstechnologie aus dem Eff-eff beherrscht, ist ein Gemeindeoberhaupt moderner Prägung, kommunikativ und lösungsorientiert. Der selbstständige Schreiner hat auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nachgeholt und ist nach einem beruflichen Exkurs nach Berlin vor etwas mehr als zehn Jahren wieder in seine Heimat zurückgekehrt. In seinem neuen Amt sieht er sich als Moderator und Dienstleister.
„FrankenPfalz“ als touristisches Markenzeichen
Hartenstein gehört als eine von acht Gemeinden aus drei Regierungsbezirken der interkommunalen Arbeitsgemeinschaft „Franken-Pfalz“ an. Im oberen Pegnitztal rund um den Veldensteiner Forst ist man sehr darum bemüht, sich als Kletter-, Wander- und Radl-Paradies überregional als „Marke“ zu etablieren und wieder an die früheren goldenen Zeiten des heimischen Tourismus anzuknüpfen.
Die wundervolle Natur rund um Hartenstein lockt auch immer mehr Touristen in die Region. Foto: M. Keilholz
Stabile Steuereinnahmen und sichere Arbeitsplätze
Wirtschaftlich ist Hartenstein vom Unternehmen Eckart, einem international ausgerichteten „Global Player“, geprägt. Mit rund 1200 Beschäftigten ist Eckart der größte Arbeitgeber in der Gemeinde und in der Region.
Was die Bedeutung des Unternehmens für Hartenstein ausmacht, geht es dem neuen Mann im Rathaus in erster Linie nicht nur um die seit vielen Jahren sprudelnden Steuergelder, sondern vorrangig vor allem um Arbeitsplätze. Verständlich angesichts der Tatsache, dass ein beträchtlicher Teil der 1500 Einwohner Hartensteins und weitere Berufstätige aus den Nachbargemeinden bei der Firma Eckart beschäftigt sind.
Wichtig ist Loos darüber hinaus, die Wasserversorgung in kommunaler Hand zu erhalten und zukunftssicher zu machen. Ein wünschenswerter Weg dahin sind für ihn Versorgungsverbünde, weshalb der neue, pragmatisch denkende Rathauschef auch einen erneuten Anlauf zu einem Verbund mit der Riegelsteingruppe versuchen will.
„Lebensader“ Pegnitztalbahn bewegt die Menschen
Wie alle seine Kollegen im oberen Pegnitztal beschäftigt die Zukunft der Bahnstrecke durchs Pegnitztal auch den neuen Hartensteiner Amtschef. Dabei stellt sich für Loos, wie für viele Kollegen und politische Würdenträger in den benachbarten Kommunen die Frage, wie der Ausbau und die Elektrifizierung der über 140 Jahre alten Bahnstrecke (Eröffnung 1877) mit seinen historischen Brücken und Tunnels unter Berücksichtigung der berechtigten Bürgerinteressen und ohne das historische Bild des oberen Pegnitztals zu zerstören, gelingen kann.
In der Gemeinde selbst gibt es darüber hinaus aktuell keine Projekte, die dem Bürgermeister die Sorgenfalten auf die Stirn treiben würden. Im kommenden Jahr soll der öffentliche Anschluss von Schule und Rathaus ans Breitbandnetz realisiert werden. Auf der Burg, die sich seit 2004 im Besitz der Gemeinde befindet, stehen weitere Erhaltungsmaßnahmen am Hauptgebäude und an der Burganlage an. Für 2021 ist darüber hinaus geplant, drei in die Jahre gekommene Fußgängerbrücken über die Pegnitz in den Ortsteilen Rupprechtstegen und Enzendorf zu erneuern.
Abschließend bedankte sich Norbert Dünkel für den in jeder Hinsicht interessanten Gedankenaustusch und die Informationen zur Gemeinde Hartenstein. Was den Kontakt zu staatlichen Behörden und Institutionen betrifft, bot Dünkel dem neuen Bürgermeister seine tatkräftige Unterstützung an. Angedacht ist darüber hinaus, wenn die Corona-Pandemie einmal vorbei ist, ein gemeinsames Gespräch bei der Geschäftsleitung der Firma Eckart.