Im Rahmen der Waldtage 2020 besuchte der Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel mit der Forstbetriebsgemeinschaft Nürnberger Land und der Forstverwaltung Hersbruck das Waldumbaugebiet Neunhof.
Norbert Dünkel machte sich vor Ort ein Bild von den Schwierigkeiten, mit denen die Waldbesitzer derzeit zu kämpfen haben. „Sturmwürfe, Trockenschäden und eine nicht enden wollende Borkenkäferplage machen den Waldbesitzern das Leben schwer. Wir müssen befürchten, dass sich der Klimawandel weiter verstärkt, aber einigen unserer Kälte-liebenden Baumarten wie Fichte und Kiefer macht er jetzt schon zu schaffen.“, so Geschäftsführer Michael Müller von der FBG Nürnberger Land.Nach einem Szenario der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft wären bei einem Temperaturanstieg von 2-4°C unsere Fichten- und Kiefernbestände für dieses Klima nicht ausgelegt und müssen dementsprechend mit anderen Baumarten wie Eiche, Buche oder Edellaubhölzern angereichert werden, um den zukünftigen Herausforderungen standhalten zu können.
Norbert Dünkel zeigte sich beeindruckt von dem durch die Forstverwaltung Roth/Hersbruck initiierten Projekt „Waldzukunft zum Anfassen“.
Im Rahmen dieses Pilotprojekts werden weltweit Regionen bereist, welche bereits eine vergleichbare Klimasituation vorweisen wie der Landkreis im Jahr 2100, im konkreten Fall die Region Lyon in Südfrankreich. Mithilfe der Expertise der dort örtlichen Förster wird so versucht, die Wälder des Landkreises bestmöglich auf die kommenden Klimaveränderungen vorzubereiten.
Aber nicht nur die richtigen Baumarten sind für einen großflächigen Waldumbau essentiell, auch die örtliche Jagdsituation spielt eine wichtige Rolle. Ist der Rehwildbestand zu groß, werden dringend benötigte Laubhölzer so verbissen, dass kein Mischwald mit Zukunftsbaumarten entstehen kann. Teure Schutzmaßnahmen wie Zäune eignen sich langfristig nicht, um junge Kulturen zu schützen.
„Es braucht also eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten, um die drohende Klimakrise im Wald abschwächen zu können.“, so Norbert Dünkel. Allerdings zeigte er sich nach dem Gespräch zuversichtlich, dass man auf einem guten Weg sei, um die Waldbesitzer auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.