Schwarzenbruck – Im Rahmen seiner „Rathausgespräche“ hat Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel dem neuen Schwarzenbrucker Bürgermeister Markus Holzammer seinen Antrittsbesuch abgestattet. Markus Holzammer, der seit 1. Mai im Rathaussessel der Gemeinde im Schwarzachtal mit rund 8.450 Einwohner sitzt, und Norbert Dünkel tauschten sich über aktuelle Themen aus. Die Bundesstraße 8, die den Ort von West nach Ost durchschneidet, ist dabei weiterhin das zentrale Thema und nimmt bei der Bevölkerung demzufolge auch einen hohen Stellenwert ein.
Suche nach Problemlösung für B8
Das Problem B8 hat Bürgermeister Markus Holzammer von seinem Vorgänger geerbt. Der neue Rathauschef ist zusammen mit dem Gemeinderat, der örtlichen Bürgerinitiative und überörtlichen Behörden und Institutionen intensiv darum bemüht, Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten, um die Belastungen (Lärm) zu reduzieren und die Verkehrssicherheit für die Anwohner zu erhöhen.
Nachdem im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) von 2018 die laufenden Projekte bis 2030 festgeschrieben sind, unterliegen größere Maßnahmen wie beispielsweise eine Umgehung oder eine Tunnellösung einem grundlegenden Prüfungsverfahren.
Bis dahin, so die Feststellung von Dünkel, sei es zielführender, das Augenmerk auf kurzfristige und umsetzbare Maßnahmen zur Verkehrs- und damit zu einer Lärm- und Schadstoffreduzierung im innerörtlichen Bereich der B8 zu richten. Eine davon sei laut Bürgermeister Holzammer die Prüfung der Möglichkeit einer Reduzierung der Durchfahrtsgeschwindigkeit nachts auf 30 km/h. Ein Prüfungsantrag liegt am Landratsamt.
Weiterhin brachte der Abgeordnete fest installierte Geschwindigkeitsmessanlagen durch die Gemeinden ins Gespräch. Damit habe sich, so Dünkel, auf seine Initiative hin bereits der Arbeitskreis des Inneren beschäftigt. Dies sei in Bayern (eigentlich noch) nicht erlaubt, doch Innenminister Joachim Herrmann sieht kein Problem, dies künftig zu vereinfachen. Es gehe nun darum, dass die jetzige Verordnung geändert wird mit der Maßgabe, dass die Gemeinden das in Abstimmung mit dem Landkreis und der Polizei künftig selbst veranlassen können, aber auch für die Kosten aufkommen.
Ein weiterer Wunsch der Gemeinde ist, die Ortseingangsschilder weiter vom Ort weg zu versetzen, damit Fahrzeuge früher die Geschwindigkeit reduzieren. Seitens der Gemeinde wird derzeit von einem Fachbüro ein neues Verkehrskonzept erstellt und Anfang September dem Gemeinderat vorgestellt, erläutere Bürgermeister Holzammer. Dieser ist sich zusammen mit Norbert Dünkel darin einig, die Bewertung des Planungsbüros abzuwarten.
Beim Gespräch von MdL Norbert Dünkel mit Schwarzenbrucks Bürgermeister Markus Holzammer nahm das Thema B8, hier die Situation am östlichen Ortseingang, einen breiten Raum ein. Foto: M. Keilholz
Bürgermeister Holzammer setzt des Weiteren auf kurzfristige Maßnahmen, wie lärmminderndem Asphalt und Maßnahmen zur Begrenzung der Geschwindigkeit. Eine Anfrage zur Einführung von Tempo 30 in den Nachtstunden liege beim Landratsamt, sei aber noch nicht abschließend bearbeitet, so der Bürgermeister.
Ein weiteres Thema, bei dem Schwarzenbruck unmittelbar betroffen ist, ist die Stromtrasse Juraleitung P53. Hier wird seitens der Gemeinde, wie Bürgermeister Holzammer mit Nachdruck betonte, eine Leitungsvariante entlang der A6 präferiert. Hierzu wird Norbert Dünkel ein Abstimmungsgespräch mit den Bürgermeistern der betroffenen Kommunen von Feucht bis Altdorf veranlassen.
Kurz angesprochen wurde abschließend noch das Thema staatliche Förderung und Zuweisungen. An Schlüsselzuweisungen, über die von der Gemeinde frei verfügt werden kann, hat Schwarzenbruck in diesem Jahr vom Freistaat 1,687 Millionen Euro erhalten. Weitere Fördermittel in Höhe von mehr als 2,4 Millionen Euro (1,746 Millionen für die Baumaßnahme und 671.000 Euro für die Einrichtung von 154 Betreuungsplätzen) sind in den Neubau der Kindertagesstätte in Gsteinach geflossen.