Die Bayerische Staatsregierung stockt ihr Hilfsprogramm für die krisengeschüttelte Kulturbranche deutlich auf: 200 Millionen Euro statt wie bisher geplant 90 Millionen Euro sollen für Künstler und Kulturschaffende im Freistaat bereitgestellt werden. Profitieren sollen nun auch Künstler, die nicht in der Künstlersozialkasse organisiert sind. Zudem gibt es weitere Millionenhilfen für Spielstätten wie Theater und Kinos, für Musikschulen, Laienmusikgruppen und den Ausfall von Filmproduktionen. „Das ist ein sehr gutes Signal. In Bayern leben wir mit und von der Kultur. Mit diesem Kultur-Rettungsschirm helfen wir deshalb unsere Kulturlandschaft und damit auch ein Stück unserer Heimat zu erhalten“, erklärt Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel (CSU).
Insgesamt legt der Freistaat sechs verschiedene Programme auf, um die Kulturschaffenden in Bayern möglichst flexibel und unbürokratisch unterstützen zu können. Unteranderem werden die Unterstützungsmittel für Künstlerinnen und Künstler mit oder ohne eigene Betriebsstätte deutlich aufgestockt. Soloselbständige Künstler können dadurch, je nach Verdienstausfall, mit 1000 Euro pro Monat rechnen.
Stabilisierungsprogramm für kulturelle Spielstätten
Darüber hinaus soll die bereits vorhandene Nothilfe des Bundes und des Freistaates um ein Stabilisierungsprogramm für Spielstätten im Kulturbereich ergänzt werden. Dafür sind rund 30 Millionen Euro eingeplant. Damit will die Staatsregierung bis Ende des Jahres 700 kleinere und mittlere Spielstätten im Bereich Theater, Kleinkunst, Musik und Kabarett langfristig unterstützen und so durch die Krise helfen. Hinzu kommen weitere Millionen für rund 260 Kinos und Filmproduktionen. Mit rund 10 Millionen Euro unterstützt der Freistaat darüber hinaus gezielt die Musikvereine in Bayern. Denn gerade diese sind für die bayerische Kultur besonders bedeutsam und zudem in den Gemeinden ein wesentlicher Teil des sozialen Miteinanders.
Dünkel: „Kunst und Kultur haben in Bayern eine gute Perspektive.“
Für MdL Norbert Dünkel sind diese vielfältigen Hilfsmaßnahmen ein entscheidender Schritt, damit Bayern auch in Zukunft Kulturland bleibt. „Das Engagement unserer Kulturschaffenden ist für unsere Gesellschaft von herausragender Bedeutung. Ich denke das haben die meisten Menschen in diesem Lockdown schmerzlich erfahren müssen. Umso wichtiger ist, dass der Staat hier unterstützt und mit dafür sorgt, dass auch nach der Krise ein breites Kulturangebot erhalten bleibt“, so der Abgeordnet. Für Norbert Dünkel ist jedoch auch klar, dass die staatliche finanzielle Unterstützung nur zeitlich begrenzt möglich sein wird. Viel wichtiger ist es, dass die Kultureinrichtungen mittelfristig wieder öffnen dürfen: „In Bayern handeln wir nach dem Grundsatz: Besonnenheit und Vorsicht. Das hat uns bisher gut durch die Krise geführt. Wir werden deshalb auch bei der Wiedereröffnung von Kultureinrichtungen vorsichtig vorgehen, setzen aber auf einen langsamen Neustart nach Pfingsten. Ab dem 15.06. sind zum Beispiel wieder Kino und Theaterbesuche möglich. Strenge Hygieneschutzkonzepte, ähnlich wie in Gottesdiensten, werden jedoch mit Sicherheit auch in Zukunft dazugehören.“