Aus Respekt zur Natur

MdL Norbert Dünkel besucht den Schwabhof in Alfeld

24.09.2019 | Nürnberger Land
Thomas Schwab erklärt Martina Hoffmann, Marlene Mortler, Cornelia Trinkl, Norbert Dünkel und Götz Reichel (von links nach rechts) die Besonderheiten seiner Schweinehaltung. Foto: D. Fritsch
Thomas Schwab erklärt Martina Hoffmann, Marlene Mortler, Cornelia Trinkl, Norbert Dünkel und Götz Reichel (von links nach rechts) die Besonderheiten seiner Schweinehaltung. Foto: D. Fritsch

Vor fünf Jahren hat Thomas Schwab eine mutige Entscheidung getroffen: Nachdem er den Bauernhof seines Onkels in Alfeld geerbt hatte, gab er seinen gesicherten Beruf als Manager in der Lebensmittelindustrie auf und begann Weideschweine zu halten. Wurde er für sein Konzept der artgerechten Tierhaltung und ökologischen Landwirtschaft anfangs noch belächelt, zeigt sich im Jubiläumsjahr: Es hat sich gelohnt! Im Rahmen seiner Vor-Ort-Termine stattete der Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel (CSU) dem Schwabhof nun einen Besuch ab. Gerade auch mit dem Ziel, heimische Regionalvermarkter weiter zu stärken und zu unterstützen. Begleitet wurde der Abgeordnete dabei von der Europaabgeordneten Marlene Mortler, der stellvertretenden Landrätin und CSU-Kreistagsfraktionsvorsitzenden Cornelia Trinkl, Alfelds Bürgermeister Karl-Heinz Niebler, JU-Kreisvorsitzender Martina Hoffmann, Stadtrat Götz Reichel und Gemeinderätin Kerstin Rösel. Die Gäste erlebten einen Betreiber, der dank seines leidenschaftlichen Engagements den Spagat zwischen nachhaltiger Landwirtschaft und wirtschaftlichem Erfolg gemeistert hat.

Als Thomas Schwab nach seiner Schulzeit vor der Entscheidung stand, auf dem Hof seines Onkels einzusteigen, waren die Aussichten mit ca. 18 ha landwirtschaftliche Nutzfläche und ca. 15 ha Wald eine berufliche Perspektive zu finden, eher schlecht. Für Thomas Schwab war zudem von Anfang an klar: Wenn Landwirtschaft, dann nur so eine, die ökologisches Wirtschaften im Einklang mit der Natur und den respektvollen Umgang mit den Tieren ermöglicht. Damals war dies jedoch deutlich schwieriger umzusetzen als es heute möglich ist. Thomas Schwab entschied sich deshalb erst einmal für eine Laufbahn in der Industrie. Der Gedanke an einen eigenen Bauernhof ließ ihn aber nie wirklich los und so begann er vor fünf Jahren mit der Haltung von Weideschweinen.


Thomas Schwab (links) führt die Besuchergruppe zu seinen Weideschweinen. Für ihn ist eine respektvoller Umgang mit der Natur die Grundlage jeder guten Landwirtschaft. Foto: D. Fritsch   

Höher, größer, weiter war gestern!

Dass hinter der Haltung von Weideschweinen ein ganz anderes Konzept steht als bei der herkömmlichen Landwirtschaft, wurde der Besuchergruppe um den Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel schnell klar. Im Unterschied zu anderen Bauernhöfen führte Thomas Schwab seine Gäste nicht in die Stallungen des Hofes, sondern auf eine nahgelegene Weide. Dort erklärte er, dass seine Schweine das ganze Jahr über im Freien leben. Hier können sie sich austoben, nach Herzenslust im Boden wühlen und durch viel Bewegung Muskelfleisch aufbauen. Dadurch, dass die Schweine auf dem Schwabhof auch erst nach zwölf bis achtzehn Monaten geschlachtet werden, haben sie über ein Jahr Zeit, um in Ruhe zu wachsen. Dem Landwirt ist zudem sehr wichtig, dass seine Tiere nur das bestmögliche Futter erhalten. Auf einer Fläche von ca. 20 Hektar baut er daher nach biologischen Kriterien Erbsen, Gerste, Weizen und Kleegras für seine Schweine an.

Hohe Qualität

Die hohe Qualität des Fleisches kommt jedoch nicht nur alleine von der artgerechten Tierhaltung. Wer Thomas Schwab zuhört merkt, dass das Schlachten seiner Schweine ihm nicht leicht fällt. Umso wichtiger ist es ihm, dass die Schlachtung so schonend wie möglich von statten geht. Glücklicherweise hat er mit Thomas Sebald vom Landgasthof "Zur Schmiede" in Lieritzhofen (500 Meter von seiner Weide entfernt) einen Partner gefunden, der ihm dabei hilft, die Schlachtung ohne Transportwege und möglichst stressfrei für die Tiere durchzuführen. Direkt nach der Schlachtung werden dann die Wurstspezialitäten nach traditionellen, fränkischen Familienrezepten hergestellt, völlig ohne Zusatzstoffe. Nach dem Rundgang konnten sich die Gäste bei Bratwürsten mit Kartoffelsalat selbst vom guten Geschmack überzeugen und alle waren sich einig: „Hier schmeckts!“


"Ein wirklich großartiger Betrieb", darin waren sich die Gäste am Ende des Besuches einig.Von links nach rechts: Marlene Mortler, Thomas Schwab, Norbert Dünkel, Kerstin Rösel, Cornelia Trinkl, Götz Reichel, Martina Hoffmann und Karl-Heinz Niebler Foto: D. Fritsch 

„Unser Ziel: Regionalität stärken“

Am Ende des Besuches hat das Konzept des Schwabhofs die Gäste überzeugt. Norbert Dünkel erklärte: „Die Leidenschaft, mit der Thomas Schwab an die Sache herangeht, hat mich sehr beindruckt. Der Schwabhof ist wirklich ein toller Betrieb. Hier zeigt sich, dass eine artgerechte Tierhaltung, der Respekt zur Natur und wirtschaftlicher Erfolg zusammenpassen.“ Gleichzeitig betonte Norbert Dünkel, wie wichtig solche regionalen Betriebe wie der Schwabhof sind. „Produkte aus unserer Region bedeuten Heimat. Wer Heimat erhalten möchte, muss daher gerade auch unsere vielen kleinen Direktvermarkter und Landwirtschaftsbetriebe unterstützen“, so der Landtagsabgeordnete. Dem schloss sich auch die stellvertretende Landrätin Cornelia Trinkl an. „Nachhaltige Entwicklung und Ressourcenschonung ist in der letzten Zeit völlig zurecht in aller Munde. In diesem Zusammenhang geht es auch darum, die Regionalität zu stärken. Hierfür hat die CSU-Kreistagsfraktion bereits erste Ideen entwickelt und vor kurzem im Kreistag den Antrag  ‘Nachhaltigkeitspakt für das Nürnberger Land und Regionalität stärken‘ eingebracht“, so Trinkl.

Label für Produkte aus dem Nürnberger Land im Gespräch

Mit dem Antrag fordert die CSU das Landratsamt auf, eine Bestandsaufnahme zum Thema Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung durchzuführen. Das Ziel des Ganzen ist es, das Bewusstsein für den Ressourcenschutz weiter zu stärken und konkrete, freiwillige Maßnahmen oder Selbstverpflichtungen zu entwickeln, um den eigenen ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu machen – jedoch soll die soziale Verträglichkeit dabei nicht vergessen werden. Darüber hinaus liegt ein weiteres Augenmerk auf der Regionalität, ganz unter dem Motto „global denken, regional handeln“. Hierfür sollen regionale Produkte aus dem Landkreis stärker in den Fokus gerückt und eine starke Marke für diese geschaffen werden.